Er steigt die kalten, glatten Stufen hinab, umgeben von gar keinen Menschen. Er zweifelt schon längst an seinen Füßen, er spürt sie kaum noch seit einer halben Stunde. In dieser halben Stunde war
er hier schon viermal mindestens, alle Auf- und Abgänge schauen gleich aus hier, er weiß es nicht. Er rutscht nicht ab, noch knickt er ein, er trottet also unten dorthin zurück, woher er gekommen
ist und verflucht sein Leben. So ein Leben ist eine Abfolge von Entscheidungen mit Konsequenzen, die du oft nicht im Geringsten zu erwägen imstande bist, aber Annullierungsoption besteht trotzdem
nur selten, denkt er sich, auch nicht kältehalber. Er wandert noch ein paar Stunden so umher, vor und zurück, hinauf und hinunter, im Kreis und dagegen. Er fragt sich, welche Entscheidungen ihn
jetzt hierher gebracht haben, ohne Ausgang, ohne gangbare Alternative, nur mit einem großen Warten, aber die Kälte zersticht die Gedanken. Aber irgendwo oben oder unten, hinten oder vorne,
mittendrin im Warten, versteht er es dann, wie er es wahrscheinlich nie verstand: Der Weg ist das Ziel.
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