Foto: Luca Maximilian Kunze
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achtzehn. auftrennen.

Ein Teich, begrenzt von Ufer, darin: Fische, Froschlaich, Wasserpflanzen. Darüber: im Winter - Eis, im Sommer - Luft und Libellen.

 

Lass uns gehen daran, und einen der Fische herausholen, hast du nicht Hunger? Du krempelst deine Hemdärmel hoch, weißt du, wie sehr ich das an dir liebe, das Hemdärmel aufkrempeln? Krempelst die Hemdärmel hoch, ohne Hast, legst deine stark behaarten Unterarme frei, und die Ellenbögen, und die Armbeugen. Da möchte ich sofort mit dir schlafen, so sehr liebe ich das an dir. Möchte, dass du hineinfasst in mich, mit diesen Armen, tief hinein, bis zu den Ellenbögen. Wie du den Fisch aus dem Teich holst, so holtest du etwas aus mir, etwas, das zappelt und sich windet, das außerhalb meiner Grenze nicht überleben kann.

Du kniest am Ufer, du fasst in das Wasser, suchst den Fisch darin, findest ihn, ziehst ihn mit einem Ruck heraus, legst ihn zum Trocknen auf das Ufergras. Ich schärfe unterdes mein Messer. Ich stelle mir vor, wie du das an mir liebst, mir dabei zuzusehen, wie ich das Messer schärfe, das Geräusch, das es macht, und das Geräusch, wenn ich mit dem blitzscharfen Messer den Bauch des Fisches auftrenne, da hältst du deinen Kopf ganz nah dran, um das Geräusch zu hören. Wie ich mit der nackten Hand in den blutigen Bauch des Fisches fasse, um ihn auszuweiden, siehst du nicht gern. 'Noch warm', sage ich, um dich zu reizen, dabei stimmt das gar nicht. Ich werfe die Eingeweide in den Teich, wasche mir darin die Hände, will dich küssen, du lässt es zu. Ich berühre deine Hände, deine Unterarme, berühre das Ufergras, berühre den kalten Fischkörper, berühre die kalte Messerklinge, berühre die kalte Luft. Wir knien am Ufer, sind weder Eis, noch Libelle, werden nach Hause gehen, durch die Luft gehen, sind beide schon sehr hungrig.

 

Das Geräusch des Messers, wenn es einen weißen Bauch auftrennt, das magst du am liebsten.

 

> Ilitcheva

 

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