Obwohl ich durch Fragen und Beobachten versuche, hinter die Geheimnisse von Krems zu kommen, gibt es Dinge, die sich mir nicht erschliessen. Da sind zum Beispiel die Schiffsanlegestellen, die eigentlich Donaustationen heissen. Wenn ich morgens dort vorbeilaufe, komme ich zuerst an der 25 vorbei, dann an der 24, dann an der 23 und schliesslich an der 33 (ich laufe flussaufwärts und immer schön geradeaus). Zuerst dachte ich, dass derjenige, der das letzte Schild gemalt hat, Stammgast in der Bar 33 wäre. Aber die Erklärung von H., der mich aus Wien besucht hat, erschien mir dann mindestens genauso überzeugend. Er meinte, der Maler des Schildes habe aus Versehen nochmals eine 23 gemalt, dann habe ihm einer zugerufen: Geh bitte, was ist denn mit der 3? Woraufhin der andere die 2 ganz pflichtbewusst mit einer 3 übermalt habe. Danach hat er natürlich Feierabend gemacht und ist in die Bar 33 gegangen. Der Mann im Pensionsalter, der morgens immer, wenn ich am Ende des Donauweges eine Schleife laufe, unter demselben Baum im Auto sitzt und so tut, als würde er Zeitung lesen, hat wahrscheinlich nichts damit zu tun. Er hat auch die Donaustation nicht im Blick. Ich halte ihn für einen Privatdetektiv oder professionellen Brückenbeobachter. Vielleicht ist er Teil einer grösseren Überwachungsaktion, denn in den Weinbergen bin ich auf einen Pilz aus Metall gestossen, der vermutlich ein Aufnahmegerät beherbergt. Bevor ich ihn berührt hatte, dachte ich noch, ich hätte einen Grauen Wulstling oder einen Blaugrauen Scheintrichterling gefunden. Wie Kunst sieht er jedenfalls nicht aus. Für sachdienliche Hinweise in der einen oder anderen Causa wäre ich dankbar.
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Millesi (Donnerstag, 29 Mai 2014 09:40)
Andererseits hat ausgerechnet die 23 auch andernorts schon für Nachdenklichkeit gesorgt.
Ulrich (Dienstag, 03 Juni 2014 11:12)
<a href="http://www.die23er.de/">Eben. Eben.</a>