Foto: Luca Maximilian Kunze
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Ménage-à-trois

Vera nahm mich zu einem Konzert mit. Es fand in einem Keller statt, der irgendwie eine Bar war, aber es gab weder Kellner noch  Barkeeper. Es gab auch keine Getränke. Der Mann mit der Gitarre hieß Tschick - aber ich glaube, das war sein Künstlername. All seine Lieder klangen, als hätten Leonard Cohen und Element of Crime ein Kind bekommen und das hieße Tschick. Vera und ich waren die einzigen Gäste, instant Ménage-à-trois, so fühlte es sich an. Ich war mir sicher, dass Vera mit ihm schlief. Sie lachte bei den Liedern, bei denen ich weinte, und umgekehrt. Vielleicht hat Tschick aber den ganzen Abend lang auch nur ein einziges Lied gespielt. So genau hörte man das nicht. Hinterher glaubte ich, in Vera verliebt zu sein, aber ich irrte mich. In Wahrheit hatte ich nur Hunger.

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