Bahía Salvador, Teil 28/31
Hinter der Hütte lege ich den Leguan ab. Eine Furche zieht dort lang, von wo wir gekommen sind.
Ich schleiche mich nach vorne, alle sind längst am Ufer. Überall haben sie Fackeln aufgestellt. Der Strand lodert und die Musik läuft in Rohren unter dem Sand. Nathalies T-Shirt legt sich nass
über ihre Brüste. Sie tanzen um ein Feuer.
Unter dem Tresen finde ich ein kleines gekrümmtes Messer.
Dann:
Ich reiße eine der Fackeln aus der Erde.
Im Wald hinter der Hütte schnitze ich Bambusstöcke zurecht.
Im Wald hinter der Hütte spieße ich den Leguan darauf auf.
Im Wald hinter der Hütte brate ich den Leguan über der Fackel. Es funktioniert nicht besonders gut, fast gar nicht. Aber das ist alles Teil des Rituals – es muss genauso sein. Mit dem Messer
reiße ich dem Leguan die Seiten auf. Die Haut ist ledrig. Ich pule halbrohe Stückchen aus ihm raus. Sie schmecken nach Hähnchenschenkeln, aber zäh sind sie wie Tintenfischringe. Ich schlinge sie
in mich hinein, muss würgen, aber wenn ich den Kopf immer wieder leicht in den Nacken werfe, kann ich sie gut schlucken. Dann lege ich mich hin für eine Weile. Zu dir. Du wedelst mit der Hand,
wie du es immer tust, sagst iss, Bub, iss, und ich kann eigentlich nicht mehr, aber dir zuliebe knack ich noch mehr Landjäger.
Dann schießt die grelle Gewissheit ins Hirn. Reißt mich um. Ich springe auf, packe den Leguan und renne los. Ich weiß jetzt, wie es sein soll.
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