Foto: Luca Maximilian Kunze
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Leipziger Buchmesse 2018 – Ausschnitte aus einem Bericht

Donnerstag, 15/03  14:30 – »Die Stadtführung«

T. und ich bei einer Stadtführung mit dem Titel »Zwischen Genie + Wahnsinn. Dichter und Denker in Leipzig. Psychiatriegeschichtliche Stadtführung«. Wir sind etwas zu spät am Treffpunkt vor dem Naturkundemuseum und werden nachträglich gebeten, den »Obolus von 9,- für Erwachsene und 7,- für Studenten« (Zitat Stadtführer) zu entrichten. Dann diskutieren wir den Obolus. Ich sage, dass ich für diese Veranstaltung nichts zahlen werde oder nichts zahlen kann. Am Ende zahlt T.  5,- Euro für uns beide. Wir sind jetzt Teil einer zwölf- oder dreizehnköpfigen Gruppe. Eine ältere Dame unter uns scheint an Hautkrebs zu leiden, eine andere hat einen gebrochenen Arm. Einen anderen wird T. später als »den Obdachlosen« bezeichnen. Und ja, ehrlich gesagt: Dieser Gedanke kam mir auch. Das Durchschnittsalter der Anwesenden muss ich nicht erwähnen.
2 ½ Stunden lang wird der alte Dualismus (s. Veranstaltungstitel) ausgereizt,  bis zum mehrmaligen Erbrechen ausgereizt. Ich denke an Lobo Antunes' »Elefantengedächtnis« und bleibe mit dem rechten Schuh in einem Kopfsteinpflaster an der Thomaskirche hängen. Die Sohle löst sich und reißt zur Hälfte ab. Irgendjemand aus der Gruppe lacht. Ich glaube, es ist die an Hautkrebs erkrankte Frau. Ein Taxifahrer öffnet die Tür und sagt, er hätte Klebeband und ob ich das gebrauchen könnte. »Nicht nötig«, sage ich. Bei einer »allerletzten Anekdote« über das Leben Karl Mays flappe ich mit dem Schuh. Hinauf und hinab mit dieser halben Ledersohle //

Später: Die Spitze des Völkerschlachtdenkmals aus R.s Küchenfenster im was weiß ich wievielten Stock //

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